Direkt zum Hauptbereich

5 (von 34)

Ok. Genug genölt, gejammert, gehadert, gewütet, gekrittelt, befürchtet, belächelt und analysiert für diese Woche. Mene- mene –Tekel. Überall. Kann gut sein, dass uns nächste Woche der Himmel auf den Kopf fällt Aber jetzt ist Sonne, Wochenende und: Es ist Derby. Und was die Derbys gegen die Oxxenbächer bisher immer nur ansatzweise geschafft haben, ist jetzt bei mir passiert: Ich bin im Derbyfieber.

Ja, ja – ganz so heftig wie vor fünfzig, sechzig, siebzig, achtzig Jahren  wird es morgen im Waldstadion nicht zu gehen. Alles ist furchtbar harmonisch. Fahnen flattern einträchtlich im Wind. Langweilig. Langweilig??

Hey - das da morgen, das ist ein historisches Ereignis. Die beiden Spiele , die die Eintracht und der FSV in dieser Saison gegeneinander austragen, werden auf lange Zeit die letzten ihrer Art sein. Mir bekannte grippekranke Adler werfen die Bettdecke von sich, Humpelnde werden gehend – alle, alle wollen dabei sein, beim Auswärtsspiel, das ein Heimspiel und bei dem alles auf den Füßen ist, was in Frankfurt und um Frankfurt herum das Wort Fußball buchstabieren kann und eine Karte bekommen hat.

„Wenn du den Kampf nicht in dir hast, dann musst du ihn dir erfinden“  sagt Jack White in dem Dokumentarfilm „It might get loud“ über das, was ihn als Musiker ausmacht und vorantreibt. Wenn etwas nicht von alleine geht oder zeitweise nicht da ist, dann muss man die Kraft und die Energie haben, es herbei zu wollen (hallo, Herr Veh!).

Ich schlage vor: Wir lassen morgen alles außen vor, das über, hinter und unter uns dräut, das uns mental blockiert, stört, fehlt, nervt und uns im Zweifelsfall sowieso wieder ganz von allein einholt. Morgen besinnen wir uns einfach auf das, was uns ausmacht, und was wir leider nur noch allzu selten sind: Wild und chaotisch. Integer. Kraftvoll. Vital. Strahlend schön. Abenteuerlustig. Selbstbewusst. Mit Spaß an dem, was wir tun, und an der Aufgabe, die da vor uns liegt. Verwegen. Mutig. Eintracht Frankfurt.

Schluss mit dem Heimkomplex. Heimsieg im Auswärtsspiel. Und sonst gar nichts!

Kommentare

  1. Ohoh, ich freue mich ja auf's Derby. Ich finde es schön, es hat was Ursprüngliches.

    Aber ich habe leider ein schlechtes Gefühl gerade. Der FSV hat es einfacher als wir. Nix zu verlieren. Und wir? Weiterhin im eigenen Stadion ängstlich, ohne Selbstvertrauen. Zumindest nicht für 90 min. Hoffentlich wissen die Jungs, dass es ein Auswärtsspiel ist. Wenn sie ausblenden, in welchem Stadion sie sind, dann klappt es ja vielleicht...

    Und du meinst, dass diese beiden Spiele die letzten ihrer Art von Derby sein werden? Hmmm, der FSV wird nicht absteigen. Aber ob wir wirklich aufsteigen?

    Ich will das gern glauben. Aber mir fehlt die 1. Liga gar nicht im Moment... Ich würde aber schon gern mal wieder ein paar Siege im eigenen Stadion sehen *seufz*...

    Wie auch immer: Auswärtssieg! Dafür bin ich schon!

    LG Nicole

    AntwortenLöschen
  2. "Aber ob wir wirklich aufsteigen?"

    Eine gute Frage. Morgen kann die Eintracht sie teilweise beantworten. :-) Ohne Überheblichkeit, aber mit Selbstbewusstsein. So wie Kerstin es geschrieben hat.

    Gruß vom Kid

    AntwortenLöschen
  3. So kann es bis 34 weitergehen! Gruß, Carsten

    AntwortenLöschen
  4. Wenn man Siege herbeireden kann, dann so wie Du Kerstin. Mutig sein kann doch so viel Spaß machen.

    Viele Grüße & weiterhin sichere Straßen, Fritsch.

    AntwortenLöschen
  5. Mir hat der Tag gut gefallen,vor allem war es ruhig,keine Krawalle.Was mir am besteh gefiel als beide Lager sangen wir sind alle Frankfurter Jungs.Trotzdem ich vermisse die erste LIGA.Hoffe es ist bald vorbei.
    Bis Sonntag in der Hoffnung wir machen da weiter wo wir gestern vor Pause aufhörten.
    Euch allen eine schöne sonnige Woche.
    LG Happy

    AntwortenLöschen
  6. Wie gut, liebe Nicole, dass dein schlechtes Gefühl dich getrogen hat. Was war das für ein wunderbarer, schwebender, glücksstrahlender Tag. Doch, wir steigen auf. Ganz sicher - und zur Not rede ich es nicht nur herbei, ich schreie, hüpfe, male, kreische, laufe selbst mit auf - an mir, an uns wird es nicht liegen.

    "Wir sind alles Frankfurter Jungs." Das fand ich auch wunderbar. Fast so schön wie das Europalied, das wir ganz ohne Lautsprecher-Unterstützung zusammen in den Himmel gesungen haben. Gestern sind wir der ersten Liga wieder ein Stückchen näher gerückt. Nur noch 29.

    Sonnige Grüße nach hier und da!

    lgk

    AntwortenLöschen
  7. Auswärtssieg, Auswärtssieg! Hach, das war schee!
    Ganz anderes Thema: Sehe ich das auf dem Foto richtig, dass Du mit Produkten der Firma Copic zeichnest? Ich benutze die nämlich auch :-)

    LG, Kine

    AntwortenLöschen
  8. Ja - das war wirklich einfach nur schön. Und was für ein Glück, dass du wieder dabei sein konntest :-)

    Yep, sind Copic-Stifte, die ich verwende - wenn auch weitaus dilettantischer als du :-)

    Heimsieg jetzt!

    lgk

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die nächste Strophe vom alten Reisbrei

Am Samstagabend höre ich im ZDF Sportstudio die Vorankündigung für das Spiel am Sonntag im Waldstadion. „Hannover kann morgen auf den zweiten Tabellenplatz vorstoßen“, verkündet Katrin Müller-Hohenstein. Tatsächlich? Was Sie nicht sagen. Und die Eintracht? Hey – hallo, das ist unser Heimspiel, und wir werden es gewinnen, weil nämlich dann wir es sein werden, die zu Hannover und zur Spitzengruppe aufschließen. Capisce? Und tatsächlich. So machen wir es. Impressionen vom Spiel: Patrick Ochs, der in der ersten halben Stunde auf der rechten Seite herum mannövert als habe er tatsächlich vor, was er vorher verkündet hatte: Sich festbeißen – und von dem in der zweiten Halbzeit nichts mehr zu sehen ist. Halil Altintop, der (auch in seinem eigenen Sinn) zur Halbzeit hätte ausgewechselt werden müssen, und von seinem Trainer, der voll hinter ihm steht, eine viertel Stunde vor dem Ende zum Abschuss freigegeben und – sichtlich um Fassung bemüht – regelrecht vom Platz gepfiffen wird. (Ja, ja.

Kleines Fußball-ABC - Heute "U" wie "Unterschiedsspieler"

Unterschiedsspieler, der (pl. (selten die); fußballneudeutsch für einen Spieler, der – wie der Name schon sagt – den Unterschied machen und ein Spiel entscheiden kann. Bsp .    → Rebic, Ante (Eintracht Frankfurt) , der in der ersten Runde des DFB-Pokals 2019/20 “ den aufmüpfigen Drittligisten Waldhof Mannheim quasi alleine in die Knie zwang. “ In der Regel ist der → Unterschiedsspieler ein Offensivspieler, aber auch Defensivspieler „mit einer starken Technik und einem guten Gespür für Räume imOffensivspiel“  können Unterschiedsspieler sein  -   Bsp.   → Baumgartner, Christoph TSG Hoffenhei m) , → Kimmich, Joshua (FC Bayern München) oder  →Kostic, Filip (Eintracht Frankfurt), der für seinen Trainer →Adi Hütter derzeit „der absoluteUnterschiedsspieler“ ist. Auch Torhüter  können den Unterschied machen ( Bsp. Neuer, Manuel, FC Bayern München ), was als Beleg dafür gelten kann, dass auch Spieler, die nicht der Mannschaft von →Eintracht Frankfurt angehören, →Unterschiedsspieler sein kö

Hans-Dieter "Fips" Wacker - ein Fußballerleben

Es ist ein paar Monate her, dass ich für diesen Blog im „Kleinen Fußball-ABC“ einen eher satirisch gefärbten Beitrag zum Thema  Nachwuchstalente verfasst habe. Es war Kid Klappergass, der das Thema in einem Kommentar in ernsthaftere Bahnen führte: Es gebe nicht viele große Eintracht-Talente, denen er nachtrauere, aber eines davon sei ganz gewiss Fips Wacker. Fips Wacker? Diesen Namen hatte ich noch nie gehört und machte mich auf die Suche nach ein paar Informationen. Es war nicht viel, was ich im Netz aufstöbern konnte – aber was ich fand, machte mich neugierig. Die „Spur“ führte zum Heimatverein von Fips Wacker, der SKV Büttelborn und wie es der Zufall so will: Einige Wochen später sollte in Büttelborn ein Spiel der Alten Herren – der  Old Boys   gegen die Eintracht-Traditionsmannschaft ausgetragen werden. Wenn für Hans-Dieter Wacker alles so gelaufen wäre, wie es hätte laufen können, hätte er in diesem Spiel vielleicht eine Halbzeit lang für die Eintracht und eine für den SKV auf de