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Satz mit x

Auswärtsspiel in Darmstadt, "schon" der zweite Bundesligaspieltag und fühlte sich trotzdem ein bisschen so an, als ob es grade erst losgeht. Immer noch Sommer, eigentlich mehr Sommer als je. Vor dem Spiel allerorten Zuversicht ( auch bei mir) nach dem Spiel ist die Luft zwar noch nicht raus, aber deutlich weniger Luft im Ballon. Fredi Bobic  hat - wie diese Woche im FAZ-Interview zu lesen war - einen Plan,  die Mannschaft hatte heute offensichtlich keinen. Der Innovationsdruck lässt uns keine Wahl und ist alternativlos (alle Worte richtig untergebracht?) und so kam es fast schon vorhersehbar so wie es kommen musste: Die annern machen das Tor, das wir vorher nicht gemacht haben und die Kackspiel-Selfies in Facebook nehmen wieder Fahrt auf.  Warum suchen alle immer Meier, wenn sie selbst schießen müssten und warum schießen sie selbst, wenn sie nur noch auf Meier ablegen müssten, der in der Mitte freisteht? Das sind so Fragen, würde Harry Rowohlt in solchen Fällen gesagt haben. Kein Meier-Tor in seinem 250. Spiel für die Eintracht und fast schon logisch auch kein Punkt für uns. Nico Kovac gewinnt aus jedem Spiel neue Erkenntnisse. Vielleicht sollte er sich das Werder-Spiel aus der Vorsaison nochmal anschauen: In einem - sagen wir mal vorsichtig - unterdurchschnittlichen Spiel, das für beide Mannschaften eine gewisse Brisanz hat, sollte man niemals nicht auswärts kurz vor Schluss wechseln, um einen Punkt mitzunehmen. Das klappt nicht.

Das Fanhouse Frankfurt überrascht in diesem Jahr mit einem Saison-Tourshirt, auf dem sich zu jedem Gegner ein neckisch gereimter Spruch findet, deren Gemeinsamkeit es ist, dass sie sich - mit etwas gutem Willen -  hinten tatsächlich reimen, ansonsten aber Versmaß oder einfach nur Sprachrhythmus komplett ignorieren und inhaltlich, ähem,  nicht vollends überzeugen. Noch rätsele ich, ob die dort geballte Reimkultur einfach nur unfreiwillig komisch oder Ausdruck eines abgrundtiefen, dadaistischen Aberwitzes ist. Mein Lieblingsreim ist der zum VFL Wolfsburg: "Hochgejazzter VFL betrügt millionenfach mit Diesel." Hä?

Auch den - zumindest versmaßmäßig weitgehend geglückten -  Reim zum Spiel gegen Darmstadt möchte ich nicht vorenthalten. Er lautet wie folgt: "Verbotene Stadt wir waren trotzdem dabei,  schon bald findet ihr euch wieder in Liga zwei."

In dem rheinhessischen Dorf, in dem ich lebe, ist an diesem Wochenende Kerb. Deswegen bin auch ich in Verslaune. Hier mein Reim nach dem Spiel:
Wir waren dabei, hatten gar keine Wahl, auch wenn das Zuschauen fast eine Qual.
Beim Spiel gegen Bayer lassen wir es dann krachen, dann haben wir wieder mehr zu lachen
Die Sonne sie scheint auf Liga eins wie auch zwei, mit einem Reim auf den Lippen sind wir immer dabei.

Kommentare

  1. Ich kann mir zwar einen Reim auf das machen, was ich da heute gesehen habe, doch ich verzichte darauf. Auf den Reim, meine ich. ;-)

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