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Es werden Posts vom September, 2012 angezeigt.

Sie Armin, Sie!

Sechster Spieltag in der Bundesligasaison 2012/13. Die Eintracht liegt auf Platz 2 der Tabelle. Alle schütteln den Kopf, alle Welt staunt und so stellen sich „Armin“ und „Heribert“  den Fragen, die die Welt (hihi) stellt.  „Wie konnte es dazu kommen?“    Eine durchaus berechtigte Frage – denn war es nicht  Heribert Bruchhagen, der immer davon gesprochen hatte, dass es „so etwas“ nicht geben würde, so lange er bei der Eintracht etwas zu sagen hat? Jetzt haben wir also den Salat. Stehen nach fünf Spielen ganz oben und statt an Spieltagen darauf zu kucken wie Augsburg oder Mainz spielen, interessieren uns vor allem die Ergebnisse von Schalke, Dortmund und Bayern (aaargs, wie blöd, dass die gestern  in Bremen dann doch noch gewonnen haben). Alle Welt hat heute ein schlechtes Gefühl, warnt vor Freiburg, erinnert an die Eintracht als Diva – ich dagegen bin  vollkommen ruhig, habe keinerlei Befürchtungen,  bin mir vollkommen sicher, dass wir dieses Spiel heute gewinnen werden. S

Spieler der Stunde: Der Mannschaft, nein: die… Kennt ihr die Borg? Assimilieren. Egal, Eintracht!!!

War ja klar. Kaum gewinnen wir mal nicht, ist gereizt dran. Ausgerechnet. Um Rührworte über den sogenannten Spieler der Stunde zu schreibulieren. Bei einem Unentschieden, ich betone Remis!, einer Punkteteilung! Wobei mir unsere höchstverehrte Bloglukaschenka äh -chefin immer noch nicht erklärt hat, wieso “der Stunde“. Soll das reichen? 60 Minuten ansehnlich kicken und alle schon so, yabba dabba doo, der ist es! Auch wenn er den Rest der 90, jawohlja, Neunzig! plus x so behäbig rumschlurft wie gereizt vor der ersten Kippekoffeinkazzekraulunit kurz nach Weckerterror. Kopfschüttel. Dazu noch die Kreuzanmöglichkeit für “Die Mannschaft“. Ist das Spieler oder wie? Würde Max in seinem Deutschaufsatz schreiben, „der Spieler Mannschaft war heute sehr gut. Viele Leser haben die Mannschaft zum Spieler der Stunde gewählt.“ Hey, das gäbe ein Minus, ein dickes, fettes, rotes Minus bei seinem Lehrkörper, der, das muss ich ihm ja, obwohl er Lehrer ist, positiv ankreiden, Dauerkartenbesi

Japanisch für Anfänger

Alle Welt macht sich Gedanken: Warum sind die bloß so gut, die Japaner? Meinen Mit-Adler und mich wundert das alles nicht so besonders. Und das liegt daran, dass es uns schon vor Jahren vergönnt war, Einblick in die Abgründe und Geheimnisse der japanischen Seele zu nehmen.  Unsere Eindrücke verdanken wir Dr. phil. Bernd K. Und das kam so. Bernd K. ist ein guter Freund von uns. Wir studierten zusammen: Komparatistik, also: Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft. Ein höchst unberechenbarer und wilder Studiengang, in dem man sich grenz- und länderüberschreitend mit Literatur, mit Film, mit Kulturgeschichte und  Philosophie beschäftigt - und den es (deswegen?) an Deutschlands modularisiert-verwalteten Universitäten immer seltener gibt. Aber ich schweife ab. Voraussetzung für die Zulassung zum Hauptstudium war die Lektürefähigkeit in mindestens zwei Fremdsprachen – ok, das kriegt man irgendwie hin – und als weitaus höhere Hürde: Das große Latinum. Ich hatte das Glück, dass

Wahnsinn!

Dienstagabend, zehn vor 9, Waldstadion. Halbzeitpause. Ich gehe kurz nach draußen. Durchschnaufen. Schwarze, schwarze Nacht, leuchtendes Stadionrund. Es nieselt. Ich gehe ein paar Schritte, stelle mich ein wenig abseits, blicke auf den Wald und auf die Rücken eiiniger pinkelnder Männer. Fühle mich sehr sanft und ein klitzekleines bisschen weh. Nein, nicht traurig. Warum auch? Die Eintracht spielt gut, gegen einen sehr starken deutschen Meister.  In der Reihe vor uns hat mit  unerwarteter Schnelligkeit schon wieder das  gewohnte Geknodder eingesetzt ( „Der Japaner macht nix nach hinne und verliert die Bäll vorne. Wie der Funkel gesagt hat.“ „Den muss der Trapp doch habbe.“ ). Unsere Halbzeitanalyse aber ist sehr positiv ausgefallen: Wenn der Schuss von Inui, gleich nach ein paar Minuten nicht knapp links am Tor vorbeigezischt wäre, hätte das Spiel noch ganz anders laufen können. Die Dortmunder stehen sehr hoch, sehr eng, lassen uns kaum Raum. Sind aggressiv, druckvoll, spielstark. Wi

Zu allem fähig!

Dienstag, 24. September 2012. 15 Uhr und 15 Minuten. Gleich geht es los in Richtung Frankfurt, ins Waldstadion, wo die Eintracht eine Verabredung mit dem (noch!) amtierenden Deutschen Meister Borussia Dortmund hat. Wir wollen heute (endlich einmal) frühzeitig losfahren – rund ums Waldstadion ist nachher nämlich mit erhöhtem Glücksaufkommen zu rechnen. Es regnet, ein trüber Tag, der trotzdem überaus hell leuchtet und – wenn ich Armin Veh in der PK gestern richtig verstanden habe – könnte es sogar sein, dass auf dem Platz der Sonny (er) scheint (hoho). Fast fängt das alles an, mir ein bisschen unheimlich zu werden.  Können wir wirklich ernsthaft darauf hoffen, dass wir auch dieses Spiel noch gewinnen?  frage ich mich und gebe mir gleich selbst die Antwort:  So richtig fällt mir auch kein Grund ein, der dagegen spricht. Ok. Die Dortmunder haben schon ewig keine zwei Spiele hintereinander mehr verloren. Aber wir haben auch schon ziemlich, also ziemlich lange keine 5 Spiele mehr hinte

Spieler der Stunde - unser junger Japaner: Takashi - IIII-NUUU-III!

Kennt ihr das? Als die Abstimmungsphase zur Wahl zum Spieler der Stunde des 4. Spieltags allmählich zu Ende ging, wurde ich immer kribbeliger, weil ich mich darauf freute, den Spieler der Stunde zu küren. Die Worte würden nur so aus mir heraussprudeln. Lobpreisen, huldigen wollte ich sie. Ein Lob- und Glücksfüllhorn wollte ich ausschütten, dabei aber auch die ein oder andere ungemein witzige und pointierte Anmerkung einstreuen. Ein buntes, glückssprudelndes Bild wollte ich zeichnen. Und dann: Nichts. Die Worte, sie wollen nicht kommen. Die Bilder: Unzulängliche Krakel.  So viel Lob in den letzten Tagen. Schlagzeilen. Interviews. Jubelarien. Erklärungen. Überall, überall, wohin man schaut: Adler.  Facebook quillt über vor  Fotos, Zitaten, und Glück.  Der Doppelpass erklärt die Eintracht zum Vorzeigeverein. Bruno Hübner erhält die goldene „Best Buyer-Sportdirektor“-Medaille am Bande. Sebastian Rode, der (Zitat Armin Veh) in Nürnberg „ganz gut“ gespielt hat, ist im Kicker zum „Spieler des

Letzte Minuten und Wahnsinnsaussichten

Am Donnerstagabend, vor dem Spiel der Eintracht in Nürnberg, waren wir in Darmstadt und haben in der Centralstation ein großartiges Konzert gehört. Calexico. Wilder, weher,  melancholischer Texmex.  Aye aye aye.  Ein Hauch von Alamo. Gitarren und Mariachi-Trompeten schwappen über uns hinweg, all the pretty horses und bei der ersten Zugabe wird es ganz still: „Waiting for a miracle.“ Freitagabend. Es gibt verschiedene Orte, an denen ich die letzten Minuten von Eintracht-Spielen verbringe, wenn ich nicht im Stadion bin und es vor dem Fernseher nicht mehr aushalte. In den vergangenen Jahren waren das vorrangig die Minuten, in denen es darum ging, überlebensnot-wendige Punkte zu holen (doch: Auch die Punkte, die wir in der letzten Aufstiegssaison geholt haben, waren  in diesem Sinne überlebens-notwendig).  Ich kreise um die Tanne oder den kleinen Teich im Garten, immer rundherum, rundherum. Oder ich knie auf dem Sofa, mit einer Decke über dem Kopf – immer so, dass ich zwar nicht

Geschichte(n) schreiben!

Gleich geht' los. Die Eintracht trifft in Nürnberg auf den Club. Dabei geht es um drei Punkte, aber es geht auch um den Platz an der Tabellenspitze, zumindest für eine Nacht. Die Eintracht - so ist überall zu lesen und zu hören - kann heute Geschichte schreiben: Bester Bundesliga-Start ever. Bester Aufsteiger. Ever. Eben gerade war im Sky-Vorbericht Sebastian Jung zu sehen, auf Besuch in der Bäckerei, bei der er seine Ausbildung absolviert hat. Danach Heribert Bruchhagen im Live-Interview im Stadion und man sieht ihm förmlich den Schauer an, der ihm über den Rücken läuft, als er sich an den 1:0 Sieg gegen den BVB und an 26 Punkte auf dem Winterpausenkonto erinnert, - und an das, was danach kam. Beim Schwenk ins Stadion schwappen die Gesänge der Eintrachtler vor Ort  durchs Wohnzimmer. Ich kann nicht anders, ich singe mit:  "Deutscher Meister wird nur die SGE..." Ganz egal, ob wir heute Geschichte schreiben - die besten Geschichten, die schreiben wir sowieso: "An

Mit allem Pipapo

An diesem Wochenende steht die Fußball-Bundesliga im Zeichen der Integration und der Chancengleichheit.  Aufs Allgemeine gesehen, kann man an diesen Dingen durchaus seine Zweifel haben, kein Zweifel besteht jedenfalls daran, dass Rafael  van der Vaart – „Rückkehrer“, „verlorener Sohn“, "Raffi"  –  bereits bestens in die Mannschaft des HSV integriert ist. (Da funktioniert – hoho – dann tatsächlich „Integration spielend".).   So gut, dass der HSV von heut auf nachher vom Abstiegskandidaten  zur Spitzenmannschaft und Thorsten Fink zum Spitzentrainer geworden ist.  Man kennt das ja: So ein Star in der Mannschaft hebt die Qualität  des Teams gleich um 53,78 %. Wo  vorher nichts war, ist dann also jetzt 53,78% mehr. Von all diesen Dingen und gar nicht so geheimnisvollen Vorgängen hat man natürlich auch im Stadtwald gehört  (wir haben ja sogar Videoanalyse und Pipapo) und ziehen uns entsprechend warm an. Seit Tagen werden alle Register gezogen, um zumindest noch eine kleine

So ein Glück

Zwei Wochen ist es jetzt her, seit dem die Eintracht diesen wunderbaren 4:0-Sieg in Hoppenheim eingefahren hat – und ein bisschen ist es so, als ob man sich nach einem – mehr oder weniger erholsamen – Schlaf räkelt und streckt, die Nase zum Fenster hinaus streckt, und merkt, dass es immer noch da ist, dieses Glück,  das da im Herz vor sich hin schnurrt. Wenn es der Eintracht schlecht geht,  fällt ein Schatten auf alles andere, das trotzdem schön ist. Wenn es der Eintracht gut geht, ist alles, was schwierig ist, heller und leichter.  Das war bei mir schon immer so. wird wohl auch immer so sein und obwohl die letzten beiden Wochen für mich eher anstrengend und nicht ganz einfach waren, ging es mir trotzdem  (na ja, meistens) gut dabei – hey: Wir. Tabellenzweiter. Eurobbabogaalanwärter. Kommende-Nationalspieler-Hervorbringer. Konzept- und Vision-Haber.  Euphorie- und Trotzdem-Gelassenheit-Verbreiter. Feine Ironiker. Wir können gleichzeitig auf dem Boden stehen und auf einer Wolke schw

Die Welt ist voller Wunder

(Nicht nur) in der Sportberichterstattung gibt es Begriffe, die besonders gerne und zu bestimmten Zeiten fast sogar inflationär verwendet werden. Nehmen wir zum Beispiel die Wundertüte. Die ganze Bundesliga – eine einzige Wundertüte . Das gilt insbesondere für Borussia Mönchengladbach . Und für Augsburg , aber auch für Werder Bremen - noch nie passte der Begriff besser . Auch Wolfsburg ist - einmal mehr - eine Wundertüte, ebenso wie der VFB Stuttgart . Oder F ortuna Düsseldorf .  Der HSV war im letzten Jahr eine. Und ist auf gutem Weg im nächsten Jahr in der zweiten Liga vielleicht in die Wundertüten-Fußstapfen des 1. FC Köln zu treten, wobei sich die zweite Liga generell wundertütenmäßig nicht lumpen lässt: Die reinste Wundertüte.  Auch Spieler können Wundertüten sein.  Balotelli war während der EM eine, sogar eine „muskulöse“ . Theo Gekas war eine, als er damals zur Eintracht kam.Und auch unter den Neuzugängen in der diesjährigen Bundesliga gibt es wieder eine ganze Menge „Ro